Beispielmedien: Wrike |
Was sind Mind-Maps?
Mind-Maps sind Diagramme, die mittels Verbindungslinien Beziehungen zwischen einzelnen Elementen eines Themas sowie deren hierarchischer Struktur zum Ausdruck bringen. Man kann sie zeichnerisch von Hand oder unter Verwendung geeigneter Software erstellen. Geprägt wurde das Mind-Mapping durch Tony Buzan, einen britischen Mentaltrainer und Autor.
(Abb. 1 Mind-Mapping geht auch in der Gruppe / Foto: D. Munthin)
Ein breites Spektrum von Einsatzbereichen
Um den Nutzen von Mind-maps zu erschließen, wollen wir folgendes Beispiel betrachten: Im DFU wie im Deutschunterricht spielen Wortarten eine bedeutende Rolle. Um sie zu trainieren, ist in der Kopfzeile das Beispielmedium Wortflash-Malbuch aufgeführt, das gerade für jüngere Schüler eine motivierende Möglichkeit zum Wortarttraining bietet.
Hier das Ergebnis einer Schülerin:
(Abb. 2: Screenshot zum Wortflash-Malbuch (heute leider nicht mehr existent) / Zum Vergrößern bitte anklicken!)
Die zu gruppierenden Wortarten sind im unteren Teil der Grafik aufgeführt (farbige Container). Sie sollten im Bewusstsein der Schülerin als Ordnungsschema in irgendeiner Form vorliegen. Die Schülerin muss kognitiv in der Lage sein, aus der Vielzahl an Wörtern nach bestimmten Kriterien Kategorisierungen vorzunehmen.
Wie Kinder Wortarten unterscheiden, finden Sie beispielsweise unter: Wortarten erkennen
Verbal könnte man ein Wortartschema beispielsweise folgendermaßen beschreiben:
Es gibt verschiedene Wortarten mit folgenden Bezeichnungen Substantive, Verben, Adjektive, Adverbien, Pronomen, Präpositionen, Konjunktionen, Numerale, Artikel und Interjektion (letztere ist oben aufgrund ihrer geringeren Bedeutung nicht aufgeführt). Wortarten unterscheiden sich nun zunächst durch die Beugbarkeit (Flektion), denn Nomen, Verben, Artikel, Pronomen und Adjektive sind ja in Genus, Numerus etc. zu flektieren. In sich unterteilt sich diese Flektierbarkeit in die Konjugierbarkeit der Verben und die Deklinierbarkeit der übrigen Wortarten. Nicht flektierbar sind Präpositionen, Konjunktionen, Adverbien, Interjektionen und Partikel (oben ebenfalls nicht aufgeführt).
Diese textuelle Repräsentation ist unübersichtlich und weinig einprägsam. Ein Erschließen der Grammatik zu Wortarten unter Nutzung der obigen Erläuterungen wäre nicht nur für DFU-Schüler zeitaufwändig und wenig einprägsam.
Wir wollen daher den textuell beschriebenen Sachverhalt mittels der Darstellungsform Mind-Map wiedergeben. Um diese zu generieren, betrachten wir zunächst die Grundregeln zum Erstellen einer Mind-Maps. Dazu hier zwei Quellen:
1. Textuell Grundregeln für Mind-Maps (Quelle: www.zmija.de)
2. Grafisch
(Abb. 3 Grundregeln für Mind-maps / Zum Vergrößern bitte anklicken!)
Mit Papier und Bleistift / irgendeinem Zeichenwerkzeug notieren wir einen Zentralbegriff. Um diesen herum gruppieren wir unter Einhaltung der obigen Ordnung und impliziten Hierarchie die restlichen Begriffe. Der Einfachheit halber sei hier die Smartsimulationssoftware Twiddla gewählt, die sie bereits als Präsentationsmedium kennen gelernt haben. Das Ergebnis könnte z. B. so aussehen:
(Abb. 4: Mind-Map Wortarten / Entwurf: D. Munthin / Zum Vergrößern anklicken!)
Ist die Theorie der Wortarten mental in dieser Form verankert, fällt das Wiedergeben mittels einer textuellen Beschreibung leicht. Grafisch ist das Ergebnis natürlich noch stark verbesserungswürdig. Zudem kostet das Erstellen mit obigem Beispielmedium viel Zeit. Es bietet sich an, auf eine Mind-Map-Software zurückzugreifen, die vordefinierte Funktionen zum Mind-Mapping bereitstellt:
Digitale Mind-Map-Tools
Es gibt eine Vielzahl von online-verfügbaren Mind-Map-Instrumenten, sodass man leicht den Überblick verliert. Eine umfangreiche Liste findet sich z.B. unter:
Sucht man Software, die als kostenlose Freeware verfügbar, Windows- und MAC-kompatibel ist, intuitiv anwendbar und für eine große Altersbandbreite geeignet erscheint, kristallisieren sich rasch wenige Tools heraus. Im linken Menü finden sich drei aus der obigen Liste ausgesuchte Werkzeuge, die sich für das Erstellen von Mind-Maps anbieten. Diese unterscheiden sich deutlich nach Zielgruppe und Leistungsfähigkeit.
Mindmanager Smart ist ein Tool, das universell einsetzbar ist und auch von jüngeren Schülern rasch genutzt werden kann. Die verwendete Symbolik spricht aufgrund des Comic-Designs ebenfalls jüngere User an.
Freemind ist ein Freeware-Pendant zu der professionellen, kostenpflichtigen Mindmanger Software Mindmanager von Mindjet. Java-basiert erlaubt sie auch das Erstellen komplexerer Maps für Microsoft Windows - , Mac OS X - und auch Linux-Betriebssysteme.
Für detailliertere Diagramme erlaubt XMind das Konstruieren von so genannten Conceptual-Maps, die eine Erweiterung der Mind-Maps darstellen. Unter dem Menüpunkt "Lerngruppen im DFU" haben Sie dieses Werkzeug bereits kennen gelernt. Conceptual-Maps weisen eine komplexere Verknüpfung der Begriffe (z.B. mittels Pfeilen, gestrichelten Linien etc.) auf und erfordern für ihre Lesbarkeit eine definierte Semantik. Ein Beispiel finden Sie unter der Aufgabe zum Menüpunkt Wikis oder zum Menüpunkt XMind.
Aufgabe:
1. Testen Sie das oben angegebene Freeware-Tool Wrike. Erstellen Sie dann eine Mindmap zum Identifizieren unterschiedlicher Wortarten als Pendant zu Wordflash identifizieren.
2. Bauen Sie die Ergebnisse aus Aufgabe 1 in eine erweiterte handgezeichnete Mind-Map auf Basis von Abb. 2 ein (Tipp: W-Fragen).